Der Begriff Osteopathie beschreibt mehr als eine Ansammlung von Behandlungstechniken, es handelt sich vielmehr um eine Behandlungsphilosophie.
Diese geht zurück auf den amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still, der im 19. Jahrhundert, mit der Osteopathie eine ganzheitliche Sicht auf den menschlichen Körper begründete, die er in fünf Grundprinzipien festhielt.
Seitdem haben sich innerhalb der Osteopathie viele Zweige und Behandlungsmethoden entwickelt. Die fünf Prinzipien, die Still damals aufstellte, stehen jedoch immer noch im Zentrum der osteopathischen Behandlung.
1. Struktur und Funktion
Es gibt Wechselwirkungen zwischen Struktur und Funktion. Nur wenn die Struktur gesund ist, kann die Funktion gut sein, wenn aber die Funktion gestört ist, kann auch die Struktur Probleme bereiten.
2. Der menschliche Körper verfügt über Selbstheilungskräfte
Das Ziel der Osteopathie ist es, diese Kräfte zu aktivieren bzw. die Adaption an die Umwelt zu erleichtern.
3. Der Körper als Einheit
Der menschliche Körper ist keine Anhäufung unabhängiger Körperabschnitte, sondern besitzt Verbindungen, um sich besser an Umwelteinflüsse anzupassen.
4. Die Durchblutung
Wenn eine Struktur nicht gut durchblutet wird, fehlen ihr Nährstoffe und Abfallstoffe werden nicht gut abtransportiert. Damit ist sie anfälliger gegenüber Störungen.
5. Der Patient, nicht die Krankheit
Die Osteopathie betrachtet den Patienten als Individuum mit seiner Geschichte, seinem Lebensraum und seiner Entwicklung und nicht seine Krankheit.